Donnerstag
16
MAI
| 19.00 Uhr | Yan Lianke: Der Tag, an dem die Sonne starb Yan Lianke im Gespräch mit Marc Hermann und Lennart Riedel.
Yan Lianke: Der Tag, an dem die Sonne starb Eine Veranstaltung des Konfuzius-Instituts Heidelberg in Kooperation mit CATS und dem 10. Literaturherbst Heidelberg.
Sprachen: Deutsch und Chinesisch
Dolmetscherin: Dr. Siliang Köppel-Xue
In einem kleinen Dorf in den Bergen, wie es in China zahllose gibt, lebt der vierzehnjährige Li Niannian mit seinen Eltern, die einen Bestattungsladen betreiben. Niannian bezeichnet sich als Niemand, »ein Staubkorn auf einem Haufen Sesam, eine Nisse auf einem Kamel, einem Ochsen oder Schaf«. Alle nennen ihn den dummen Niannian, doch gerade er wird zum unbestechlichen Chronisten der unheimlichen Begebenheiten, die sein Dorf heimsuchen und sich im Laufe einer zunehmend bizarrer werdenden Nacht zutragen. Zunächst bemerkt er ein seltsames Ereignis: Statt sich bettfertig zu machen, tauchen immer mehr Nachbarn auf den Straßen und Feldern auf und gehen ihren Geschäften nach, als wäre die Sonne noch nicht untergegangen. Ratlos bemerkt er, dass sie traumwandeln und dabei alle ihre Wünsche ausleben, die sie während der wachen Stunden unterdrückt haben. Immer mehr Traumwandler tauchen auf, und es dauert nicht lange, bis die Gemeinde im Chaos versinkt. Als der Morgen anbricht, die Sonne aber ausbleibt und die Nacht nicht zu enden droht, erhält das über Jahre von seinem Vater gesammelte Leichenfett der Kremierten eine neue Bedeutung, und es liegt nun an ihm und Niannian, die Stadt mit einem Sonnenaufgang in den neuen Tag zu führen.
Über den Autor:
Yan Lianke, 1958 in der Provinz Henan geboren, diente ab 1978 in der Volksbefreiungsarmee, an deren Kunsthochschule er Literatur studierte. Obwohl einige seiner Werke auf dem Index verbotener Bücher stehen, erhielt er zahlreiche chinesische Literaturpreise und war für viele internationale Literaturpreise nominiert. Er lebt heute in Peking. Sein Roman Der Tag, an dem die Sonne starb, erscheint im April 2024 bei Matthes & Seitz. Die Übersetzung ins Deutsche fertigte Marc Hermann an. Adresse Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS) 010.01.05 Voßstrasse 2 69115 Heidelberg Veranstalter Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS) Homepage Veranstalter https://www.cats.uni-heidelberg.de Kontakt contact@cats.uni-heidelberg.de |