Donnerstag | 18.15 Uhr | Von der „parallelen Polis“ zum Warnemünder Strand: Etho-ästhetische Praktiken des Widerstands in der ČSSR der 1970er Jahre Prof. Dr. Hana Gründler, Forschungsgruppenleiterin, Kunsthistorisches Institut Florenz – MPI Welche Formen nimmt kritische Kunst in (post-)totalitären Systemen an? Und in welchen Räumen kann sie sich manifestieren? Ausgehend von Werken tschechischer nichtkonformer Künstler*innen und Philosoph*innen soll zunächst untersucht werden, wie ideologisch determinierte Normen und Realitätskonzeptionen durch widerständige ästhetische Praktiken problematisiert und dekonstruiert werden können. Im Anschluss an Václav Havels „Sechs Notizen zur Kultur“ (1984) gilt es in einem dialektischen Schritt aber auch, die häufig verklärte Denkfigur des Undergrounds zu überdenken: Wie sehr wurde diese „parallele Polis“ in Zeiten des Kalten Krieges auf beiden Seiten des sogenannten Eisernen Vorhangs instrumentalisiert? Was für Vorstellungen – und vielleicht auch Idealisierungen – von künstlerischen und philosophischen Praktiken gingen damit einher? Nicht zuletzt soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern diese ästhetischen Praktiken auch heute wichtige Beispiele für ein differenziertes Nachdenken über die Wirkmacht sowie die Grenzen politischer Kunst darstellen. Adresse Institut für Europäische Kunstgeschichte R.001 Seminarstraße 4 69117 Heidelberg Veranstalter Institut für Europäische Kunstgeschichte Homepage Veranstalter Kontakt |