Donnerstag
01
FEB

18.15 Uhr

Göttliche Buchstaben

Die Konstituierung des Welt durch Schrift im Mittelalter

Prof. Dr. Bruno Reudenbach, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg

Buchstaben spielen in mittelalterlichen Vorstellungen von Entstehung und Struktur der Welt zwar eine nur punktuelle, aber dennoch wichtige Rolle. Kosmologie und Naturlehre im lateinischen Mittelalter orientierten sich zu allererst an der biblischen Schöpfungserzählung des Buches Genesis, in dem aber Schrift und Buchstaben keinerlei Erwähnung finden. Dieses Thema gelangte zuerst und vor allem durch antike Überlieferungen in die kosmologische Theoriebildung des Mittelalters, auch, weil zur Erklärung der biblischen Weltschöpfung Versatzstücke antiker Kosmologie heranzogen wurden. Der Vortrag wird Erscheinungsformen kosmologischer Bildlichkeit, die aus dieser Allianz von Bibel und Antike hervorgegangen sind, exemplarisch behandeln und nach den Gründen für das Interesse an den auch visuell artikulierten Beziehungen von Schöpfung und Schrift fragen.

Adresse

Institut für Europäische Kunstgeschichte

Graimberg-Raum R.001

Seminarstraße 4

69117 Heidelberg

Veranstalter

Institut für Europäische Kunstgeschichte

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www.iek.uni-hd.de

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