Zurück zur Übersicht Sonntag, 29.09.2024

Mittwoch
20
NOV

18.15 Uhr

Gesundheitsberufe - Historisch und ethisch reflektiert

Hebammen im besetzten Westpolen 1939-1945

Zwischen „Aufbauarbeit“ und rassischer Segregation

Dr. Wiebke Lisner, Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin

Im besetzten Westpolen bestimmte das germanisierungspolitische Ziel, eine leistungsstarke „erweiterte Volksgemeinschaft“ zu schaffen und zugleich die „biologische Kraft“ der polnischen Bevölkerung zu brechen, die Planungen zu Geburtshilfe und Hebammenwesen. Reichsdeutsche Hebammen wurden angeworben, um die anwesende und zukünftige deutsche Bevölkerung zu betreuen. Die Begegnung mit „volksdeutschen“ Umsiedlern und der deutschen Minderheit in Polen stellte sich für reichsdeutsche Hebammen allerdings oftmals als eine irritierende Konfrontation mit einer ihnen fremden Kultur dar. Wie gestaltete sich ihre Interaktion mit ihrer deutschen Klientel, mit polnischen Hebammen, mit der polnischen und jüdischen Bevölkerung vor Ort?

Adresse

Marsilius-Arkaden, Turm Süd

Raum K13 (1. OG)

Im Neuenheimer Feld 130.2

69120 Heidelberg

Homepage Veranstaltung

http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_geschichte_med/Docs/Aktuelles/Plakat_Veranstaltungsreihe_WS_19_20.pdf

Veranstalter

Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

Kontakt

Dr. Nadia Primc

Alle Termine der Veranstaltung 'Gesundheitsberufe - Historisch und ethisch reflektiert':

In einem großen Teil der Gesundheitsberufe vollzieht sich in Deutschland zurzeit ein tiefgreifender historischer Wandel durch die Akademisierung der Ausbildung. Dieser Prozess bietet die Chance, an internationale Entwicklungen in der Patientenversorgung und wissenschaftlichen Forschung anzuschließen. Auch in Heidelberg besteht seit dem Wintersemester 2011/12 für viele Gesundheitsberufe die Möglichkeit, Ausbildung und Studium in dem Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung zu verbinden und so praktisches Wissen durch wissenschaftliche Fundierung und Reflexion zu ergänzen. Die historische und ethische Reflexion leistet einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung einer wissenschaftlich-kritischen Einstellung gegenüber dem eigenen Forschungs- und Tätigkeitsfeld. Aus diesem Grund ist das Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der akademischen Ausbildung der Studierenden in der Interprofessionellen Gesundheitsversorgung beteiligt. Zudem leistet es in den Bereichen Geschichte und Ethik einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung in diesen Berufsfeldern.

Mit der Veranstaltungsreihe „Gesundheitsberufe – historisch und ethisch reflektiert“ möchte das Institut Einblicke in die Forschung in den Bereichen Geschichte und Ethik der Gesundheitsberufe bieten und zur Diskussion über die historischen und aktuellen Entwicklungen dieser Berufe und ihrer Tätigkeits- und Verantwortungsbereiche einladen.

Mittwoch, 30. Oktober 2019, 18.15 Uhr

Die Akademisierung von Gesundheitsberufen – auf den Spuren der Pflege?

Dr. Pierre Pfütsch, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart

Mittwoch, 20. November 2019, 18.15 Uhr

Hebammen im besetzten Westpolen 1939-1945

Dr. Wiebke Lisner, Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin

Mittwoch, 15. Januar 2020, 18.15 Uhr

Hebammenarbeit im Spannungsfeld von Unter- und Überversorgung

Prof. Dr. Jessica Pehlke-Milde, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur, Institut für Hebammen

Mittwoch, 05. Februar 2020, 18.15 Uhr

Pflege mit Herz? Erkundungen zur sozialen Logik der Altenpflege und Konturierung ethischer Konsequenzen

Prof. Dr. Constanze Eylmann, Evangelische Hochschule Ludwigsburg