Zurück zur Übersicht Kalenderwoche 12: Montag, 18.03.2019 bis Sonntag, 24.03.2019

Donnerstag
21
MÄR

18.30 Uhr

Katharina von Künßberg (1883-1978) – Eine deutsch-jüdische „Lebensreise“:

Prof. Dr. Klaus-Peter Schröder, Universität Heidelberg, Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft

Sie gehörte zur ersten Generation von Frauen, die einen akademischen Grad erwarben, und setzte sich für die Gleichberechtigung der Frau ein: Über Katharina von Künßberg (1883 bis 1978), eine kaum bekannte Vertreterin der bürgerlichen Emanzipationsbewegung, spricht der Rechtshistoriker Prof. Dr. Klaus-Peter Schroeder.

Geboren 1883 in Cottbus, wuchs Katharina Samson als einzige Tochter in einer deutsch-jüdischen bildungsbürgerlichen Familie auf. Im Vergleich zu anderen Frauen ihrer Generation genoss sie einen großen Vorteil: Mit vollem Einverständnis der Eltern nahm sie ein Universitätsstudium auf, das sie erfolgreich mit dem Erwerb des Doktortitels abschloss. In München lernte die Zoologin ihren späteren Mann, den Heidelberger Rechtshistoriker Eberhard von Künßberg (1861 bis 1941), kennen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Leben für die Familie von Künßberg immer unerträglicher; die fünf Kinder galten als „rassisch belastet“, in Deutschland hatten sie keine Zukunft und wanderten aus. Nach dem Tod ihres Mannes entging Katharina von Künßberg nur dank der Intervention der Heidelberger Juristischen Fakultät der Deportation. In den Jahren der jungen Bundesrepublik engagierte sie sich wieder im Zuge der Frauenbewegung. Sie schloss sich dem Deutschen Akademikerinnenbund an und war Mitbegründerin des Deutsch-Amerikanischen Frauenklubs, dem sie als erste Präsidentin vorstand. Im Alter von 95 Jahren verstarb Katharina von Künßberg 1978 in Heidelberg.

Adresse

Universitätsarchiv

Akademiestraße 4

69117 Heidelberg

Homepage Veranstaltung

https://www.uni-heidelberg.de/md/uniarchiv/freundeskreis_termine_20180205_halbjahr1.pdf

Veranstalter

Freundeskreis für Archiv und Museum der Universität Heidelberg e.V.

Homepage Veranstalter

https://www.uni-heidelberg.de/uniarchiv/fk.html