Zurück zur Übersicht Dienstag, 07.02.2023

Dienstag
07
FEB

18.00 Uhr

Leo Spitzer Lecture: Poetische Welten

Passagen des Kreativen – Avantgardistische Lyrik und transatlantische Imagination

Poetische Welten: Lyrische Epochen und Formsprachen im Kontakt (Leo Spitzer Lecture)

Prof. Dr. Kurt Hahn, Universität Graz (Österreich), Institut für Romanistik

Adresse

Neue Universität

Hörsaal 14

Grabengasse 3

69117 Heidelberg

Veranstalter

Romanisches Seminar

Homepage Veranstalter

https://www.uni-heidelberg.de/rose/

Alle Termine der Veranstaltung 'Leo Spitzer Lecture: Poetische Welten':

Leo Spitzer, der bedeutende Romanist und Komparatist, 1887 in Österreich-Ungarn geboren und 1960 in der Toskana gestorben, hat im Sommersemester 1958 an der Universität Heidelberg seine Vorlesung zur »Französischen Lyrik von der Renaissance bis zum XIX. Jahrhundert« gehalten, die 1961 posthum als Interpretationen zur Geschichte der französischen Lyrik am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg veröffentlicht wurde.

In Erinnerung an die Vorlesung vor 65 Jahren und den weltgewandten Esprit des Literatur- und Sprachwissenschaftlers, der 1933 als Jude exilieren musste und in Istanbul und Baltimore Karriere machte, wird ab 2022/2023 die Leo Spitzer Lecture am Romanischen Seminar eingerichtet. Sie soll die kosmopolitische Tradition der Auseinandersetzung mit poetischen Formsprachen in der UNESCO Literaturstadt Heidelberg stärken. Angesichts der symbolischen und ökonomischen Hegemonie der ›Großgattung‹ des Romans sowie aktueller massenmedialer Trends erscheint es umso wichtiger, den Sinn für sprachliche Präzision, Kreativität und das Gespür für Zwischentöne epochen-, nationen- und sprachenübergreifend zu schärfen.

Im Wintersemester 2022/23 wird die Leo Spitzer Lecture in Form einer Ringvorlesung eröffnet. Sie stellt die Auseinandersetzung mit Lyrik aus der Perspektive des Kontakts zwischen unterschiedlichen Epochen, Formen, Stilen und Sprachen ins Zentrum. Eine der Grundfragen ist, wie sich in lyrischen Formsprachen unterschiedliche Spielarten von Kontakt analysieren lassen. Dabei soll aufgezeigt werden, wie diese im Epochenwandel intermedial angeeignet und transformiert werden. Gleichzeitig kommt über diese auch der Kontakt zur Welt zur Sprache, d.h. es findet im Sinn einer Politik der Form eine poetisch-politische Weltverortung ihren Ausdruck. Die Ringvorlesung bietet den Studierenden sowie einer interessierten Öffentlichkeit einerseits einen transnationalen Epochenüberblick und andererseits exemplarische Gedichtanalysen, die von folgenden Grundfragen ausgehen: Was lehrt uns Lyrik über die Poetik und Musikalität des Alltags? Wie prägen lyrische Formen den Lebensstil eines jeden von uns und inwiefern wollen und können sie uns gesellschaftliche Prozesse erfahrbar machen? Wo kann die Resistenz von Lyrik in einem Universitätsalltag liegen, der zunehmend auf Verwertbarkeit und Vermarktbarkeit von Literatur und Wissen angelegt ist?

Dienstag, 25. Oktober 2022, 18.00 Uhr

Spitzer und die Lyrik. Zur Einführung

• PD Dr. Herle-Christin Jessen, Universität Heidelberg, Romanisches Seminar • Prof. Dr. Daniel Winkler, Universität Heidelberg, Romanisches Seminar

Dienstag, 08. November 2022, 18.00 Uhr

Poesie der Nachbarn

• Angelika Andruchowicz, Verlag Das Wunderhorn • Hans Thill, Künstlerhaus Edenkoben

Dienstag, 15. November 2022, 18.00 Uhr

Metrik und Kulturpolitik in der spanischen Renaissance. Zum Erscheinen der Anthologie Spanische und hispano-amerikanische Dichtung

Prof. Dr. Martin von Knoppenfels, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

Dienstag, 22. November 2022, 18.00 Uhr

Der Trobador Arnaut Daniel: Dichtung zwischen Goldschmiedekunst und Ackerbau

Dr. Florian Borchmeyer, Filmemacher und Literaturkritiker, Berlin

Dienstag, 06. Dezember 2022, 18.00 Uhr

Barbarenkontakte in Petrarcas Canzone Italia mia

Prof. Dr. Dietrich Scholler, Universität Mainz, Romanisches Seminar

Dienstag, 13. Dezember 2022, 18.00 Uhr

Petrarkistische Sonette im spanischen Siglo de Oro: Kontakt und Konkurrenz

Prof. Dr. Ursula Hennigfeld, Universität Düsseldorf, Institut für Romanistik

Dienstag, 20. Dezember 2022, 18.00 Uhr

Poetische Welten und lyrische Formsprachen im Kontakt in der deutschen Lyrik des 17. Jh.: Paul Fleming

Prof. Dr. Dirk Werle, Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar

Dienstag, 10. Januar 2023, 18.00 Uhr

Schlachtfelder der Aufklärung. Voltaire, Friedrich und die Ode sur la mort de la princesse de Bareith

Dr. Konstanze Baron, Universität Tübingen, Romanisches Seminar

Dienstag, 17. Januar 2023, 18.00 Uhr

Ni maga, ni sirena. Transatlantische weibliche Lyrik im 19. Jh.

Elena von Ohlen, Freie Universität Berlin, Institut für Romanische Philologie

Dienstag, 24. Januar 2023, 18.00 Uhr

Ma pauvre muse, hélas! qu'as tu donc ce matin? Antike und Moderne in Charles Baudelaires Fleurs du mal

PD Dr. Joséphine Jacquier, Universität Heidelberg, Seminar für Klassische Philologie

Dienstag, 31. Januar 2023, 18.00 Uhr

Michelangelo, Raffael und die italienische Renaissance in der deutschsprachigen Dichtung des späten 19. Jh.

PD Dr. Bernhard Walcher, Universität Heidelberg, Germanistisches Seminar

Dienstag, 07. Februar 2023, 18.00 Uhr

Passagen des Kreativen – Avantgardistische Lyrik und transatlantische Imagination

Prof. Dr. Kurt Hahn, Universität Graz (Österreich), Institut für Romanistik

Dienstag, 14. Februar 2023, 18.00 Uhr

Lyrik in Hermeneutik und Strukturalismus: Spitzer und Jakobson lesen Du Bellay

Prof. Dr. Gerhard Poppenberg, Heidelberg / Berlin