Montag
07
JUN

14.00 Uhr

Il medioevo e l’Italia fascista: al di là della 'romanità':

Das Mittelalter und das faschistische Italien: Jenseits der 'Romanità'

Marino Zabbia, Università degli studi di Torino,Dipartimento di Studi Storici

Tommaso Zerbi, The University of Edinburgh, Architectural History

Margherita Angelini, University of Pavia, Department of Physics

Prof. Dr. Martin Baumeister, Deutsch Historisches Institut in Rom

Moderation: Kordula Wolf

Homepage Veranstaltung

https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/mitglieder/LS_Prof_Schmitz_Esser/Tagung_Jenseits_der_Romanita.html

Veranstalter

Historisches Seminar

Homepage Veranstalter

https://www.historisches-seminar.uni-hd.de/

Kontakt

Dr. Markus Wurzer

Anmeldung URL

https://www.uni-heidelberg.de/md/zegk/histsem/mitglieder/programma_romanita_2021.pdf

Alle Termine der Veranstaltung 'Il medioevo e l’Italia fascista: al di là della 'romanità'':

Nicht nur um seine aggressive Expansionspolitik im Mittelmeerraum und in Ostafrika zu legitimieren, sondern auch um innenpolitisch seine Herrschaft zu festigen, griff das faschistische Regime Benito Mussolinis auf Vorstellungen, Symbole, Figuren und Erzählungen aus der Antike zurück. Die Geschichte des Imperium Romanum sollte dem ,neuen‘, faschistischen Italien als propagandistisch wirkmächtige Projektionsfläche dienen. So kommt es nicht von ungefähr, dass sich Mussolini selbst als neuer Kaiser Augustus inszenierte, 1936 – nach der Eroberung Addis Abebas – ein erneuertes ,Imperium‘ proklamierte und mit dem EUR das ,dritte‘ (faschistische) Rom zu bauen beabsichtigte. Das Risorgimento sollte durch diese „Renaissance“ der antiken Größe abgeschlossen und das geeinte Italien nun zu internationaler Bedeutung geführt werden.

Auf den ersten Blick scheint in diesem Geschichtsbild dem „zweiten“ Rom – jenem der Päpste – und der gesamten Epoche des Mittelalters keine zentrale Rolle zuzukommen. Doch in den Geschichtspolitiken des Regimes funktionalisierte man nicht nur das antike Imperium Romanum, sondern auch die mittelalterliche Geschichte Italiens. Hier ergab sich nicht nur eine Geschichte von einer politisch zersplitterten Halbinsel, sondern in zweifacher Hinsicht eignete sie sich für eine propagandistische Instrumentalisierung durch das Regime: Einmal verband sich die Antike mit der Moderne, ein zeitlicher Link, der etwa für die Stadtgeschichte Roms herausgehoben wurde. Zum anderen ließen sich auf regionaler Ebene mittelalterliche Entwicklungen heranziehen, um die Menschen geschichtspolitisch zu mobilisieren. Damit ergibt sich zwar ein anderes Bild als etwa für das nationalsozialistische Deutschland oder das faschistische Spanien, wo Mittelalterbilder noch zentraler in die eigene historisch gefärbte Propaganda einflossen; gerade das macht den italienischen Fall jedoch für eine genauere Untersuchung so interessant.

In diese Forschungslücke stößt diese Tagung vor. Das Mittelalter und die faschistische Gewaltherrschaft wurden bis in die rezente Forschung kaum in Zusammenhang gebracht: Die Konferenz will sich daher in interdisziplinärer Perspektive mit den Rezeptionen des Mittelalters durch den italienischen Faschismus auseinandersetzen. Damit werden neue Ansätze in der Zeitgeschichte und der Mediävistik, in den Urban Studies und der Kunstgeschichte zusammengeführt. Eine Keynote Lecture durch Tommaso di Carpegna Folconieri führt in diesen Stand der Forschung ein und verortet die Tagung in der Diskussion um den „Medievalismo“ zwischen Faschismus, Modernismus und Sozialismus. Die Tagung ist in vier Runde Tische strukturiert, die sich mit jeweils unterschiedlichen Aspekten des Rahmenthemas widmen. Die erste Session widmet sich Repräsentationen des Mittelalters und untersucht deren Instrumentalisierung in Architektur, Populärkultur und Kunstgeschichte. Der zweite Runde Tisch erörtert die Rolle der mediävistischen Wissenschaften unter faschistischer Herrschaft. Die dritte Sektion lotet das Verhältnis zwischen Faschismus und katholischer Kirche vor dem Hintergrund der Bezugnahme auf das Mittelalter aus. Der letzte Runde Tisch ergänzt das Bild schließlich durch internationale Perspektiven und wirft Licht darauf, wie das Mittelalter in Franco-Spanien, im nationalistischen Deutschland oder in den USA in der Zwischenkriegszeit rezeptiert worden war.

Montag, 07. Juni 2021, 14.00 Uhr

Il medioevo e l’Italia fascista: al di là della 'romanità'

Marino Zabbia, Università degli studi di Torino,Dipartimento di Studi Storici Tommaso Zerbi, The University of Edinburgh, Architectural History Margherita Angelini, University of Pavia, Department of Physics Prof. Dr. Martin Baumeister, Deutsch Historisches Institut in Rom Moderation: Kordula Wolf

Dienstag, 08. Juni 2021, 09.00 Uhr

Il medioevo e l’Italia fascista: al di là della 'romanità